War aber die literarische Kunst der Religionen nicht die menschenwürdigste Verteidigung vor den Demütigungen durch das Schicksal, durch die Götter und das Leben überhaupt?
Der im Angloamerikanischen und vom säkularen Judentum seit längerem beschrittene Weg zu einem literarischen und kulturphilosophischen Verständnis nicht nur der heidnischen sondern auch der biblischen Religionen galt im deutschsprachigen Raum lang für verrucht. Doch nicht zuletzt durch das wachsende Interesse für die kulturhistorische Bedeutung der Bibel beginnt sich in den letzten Jahren ein langsamer Wandel abzuzeichnen. Um diesen Aufbruch zu begleiten und inspirierend voranzutreiben, wurde Ende 2004 das interdisziplinäre Forum Bibel-Literatur gegründet, woraus Anfang 2006 das vorliegende Journal Aroumah hervorging.
Künstler und Wissenschaftler, Literaten und Philosophen, Theologen und Historiker begegnen sich hier über den feinsinnigen Texten des Alten Orients, um die Ausschau von ihrer je eigenen Wartburg in einen gemeinsamen Horizont zu tragen und so ein Stück weit nachzuvollziehen, wie zwischen Indus und Mittelmeer die großen Denker aus der menschlichen Sehnsucht nach Selbstbestimmung zur Veränderung der Welt aufbrachen.
der Wein zu den Büchern